Zürich Marathon 2005
Zürich Marathon 2005
Wie pflegt unser laufender Zahnarzt aus der Domstadt bei solchen Gelegenheiten zu sagen: „ Ein Wetter zum Helden zeugen!“. Nun, die 8 LG-Läufer die sich bei herrlichem Sonnenschein am 03.04. in der kühlen Züricher Morgenluft auf die Marathonstrecke machten verhielten sich keuscher und konzentrierten sich auf die bevorstehende Aufgabe.
Weit vorne im Feld liefen Hardy Flum und Ralph Eckert. Interessierte erinnern sich noch an ihre Zeiten vom Rheinfelder Lauftag. Sie erreichten damals Zeiten von 1:15:04 Std bzw. 1:16:23 Std. Eine grobe Praktikerformel für die Errechnung der mit diesen Halbmarathonzeiten erreichbaren Marathonleistung lautet „doppelte Halbmarathonzeit + 10 min“. Dies würde in diesem Fall in Zürich mögliche Zeiten von 2:40:08 Std bzw. 2:42:46 Std bedeuten. Für Hardy Flum blieb die Zeit an der Limmat nach 42,195 km bei einem neuen Hausrekord von 2:40:52 Std stehen. Ralph Eckert erzielte ebenfalls eine neue persönliche Bestzeit und freute sich über 2:42:15 Std.
Rechentheorie allein reicht nicht aus. Die praktische Umsetzung durch beide war beeindruckend und das Ergebnis einer langen Vorbereitungszeit mit Trainingswochen mit durchschnittlich deutlich über 100 km Umfang.
Ohne größere Vorbereitung – der durchnittliche Trainingsumfang der 12 Wochen vor dem Marathon erreichte keine 70 km – und ohne die notwendigen längeren Trainingsläufe in den Beinen musste Alexandre Haddad im letzten Streckenviertel leiden. Für ihn war der Züricher Marathon ein Einstieg nach längerer Marathonabstinenz, der mit 2:53:03 Std als gelungen bezeichnet werden kann. Mit der notwendigen Vorbereitung ist für den im Herbst angestrebten Berlin-Marathon mit einer erheblich schnelleren Zeit zu rechnen.
Konrad Maier unterbot mit 2:59:25 Std die begehrte 3-Stunden-Grenze und versöhnte sich damit wieder etwas mit der Marathonstrecke, zu der er seit seiner vor 16 Jahren ebenfalls in Zürich gelaufenen Zeit von 2:40:40 Std ein etwas angespanntes Verhältnis pflegt. Uwe Brutschin hätte es ihm gerne gleich getan. Mit 3:05:43 Std gelang das jedoch nicht. Im Langstreckenlauf bringen die Trainingsjahre einen erheblichen Zinsgewinn. Die Unterbietung der 3-Stunden-Grenze dürfte deshalb für ihn nur aufgeschoben sein.
Da Hubert Weißenberger in diesem Winter längere Zeit krank war, konnte er mit den erreichten 3:14:31 mehr als zufrieden sein. Die Formkurve zeigt wieder deutlich nach oben.
BMW assoziiert in ihrer aktuellen Werbung für den neuen 3er die Qualität ihres Produkts mit der von Läufern entwickelten Dynamik in den Straßenschluchten einer Großstadt. Hiervon offensichtlich inspiriert, lief BMW-Meister Franz Eckert so schnell wie seit langem nicht mehr. 3:38:55 Std sind für den in der M55 startenden Bucher ein schöner Erfolg.
Hans-Werner Busch erreichte mit 3:58:36 Std eine neue Bestzeit, konnte sich darüber aber nicht richtig freuen, da das Ergebnis des Rheinfelder Halbmarathons doch erheblich mehr versprochen hatte und das Training im Vorfeld optimal verlief. Mit dem Marathon ist es manchmal wie mit den Pokalspielen in den Ballsportarten. Er hat seine eigenen Gesetze.
Zürich war der Einstieg in die Marathonsaison 2005. Bereits jetzt macht dem Statisker der Blick in die Läuferbestenliste für diese Strecke Freude. Gespannt können wir auf die Hamburger Ergebnisse von Altmeister Franz Kimmel und Coach Ralf Reckermann sein. Und im Herbst will sich dann auch Axel Kolaczewitz in Berlin auf einen flotteren längeren Spaziergang machen.
Die Ergebnisse von Zürich nochmals im Überblick:
06.04.2005 / Manfred Baumgartner